Stefan Dressler

Stefan Dressler: Die Nachgeherin

Klimawandel, Gendertrouble und Aberglaube im 18. Jahrhundert – In seinem neuen Schauerroman schickt Stefan Dressler einen angeschlagenen Rationalisten in das bayerische Herz der Finsternis. Und dieses ist der Gegenwart näher, als uns lieb sein kann…

Bayern zur Zeit der Aufklärung: Johann Balthasar Landsberger, Exzentriker und Spinozist mit rätselhafter Vergangenheit reist als Geheimer Inspektor im Auftrag des Kurfürsten ins Hinterland, um Klarheit in eine Serie mysteriöser Todesfälle zu bringen: Die Seelfrau eines entlegenen Dorfes wurde angeblich von Wegelagerern erschlagen, seither sind zwei junge Burschen unter ungewöhnlichen Umständen ums Leben gekommen, auch von einem apokalyptischen Fischregen wird gemunkelt. Ist die Seelfrau als »Nachgeherin« aus dem Grab zurückgekehrt, um Rache zu nehmen? Landsberger gerät zunehmend in einen Strudel aus Angst, Gewalt und geheimer Begierde. Langsam verschwimmen die Grenzen zwischen Erinnerung und Gegenwart, Wahn und Wirklichkeit, bis der Vernunftmensch Landsberger zu verlieren droht, was ihm am allerwertvollsten erscheint: seinen Verstand.

Was beginnt wie ein klassischer Detektivroman, entwickelt sich zum beinahe surrealen Bildnis eines Mannes im Kampf mit eigenen und fremden Dämonen. Ein literarischer Thriller und gleichzeitig ein vielstimmiges, formal äußerst ungewöhnliches Porträt einer Gesellschaft in Angst.

Wie schon in seinem Erstling „Das Fest der unschuldigen Kinder“ (Hirschkäfer Verlag, 2019) verwebt der Autor Volksmythologie, historischen Krimi und Heimatroman mit Mystery-Elementen in der Tradition der Schwarzen Romantik. Der Protagonist Landsberger, dem sein sicher geglaubter Zugriff auf die Wirklichkeit schrittweise abhandenkommt, ist dabei eine fast kafkaeske und überaus heutige Figur, die sich in einer archaischen Welt bewegt, welche in ihrer fiebrigen Fragilität unserer krisengebeutelten Gegenwart alles andere als fern ist.

Illustriert wurde „Die Nachgeherin“ wie schon der Vorgänger von dem Münchner Graphiker und Autor Florian Scherzer („Neubayern“, „Zeppelinpost“, „Selbstmordhunde“), dessen dunkle Bildwelten im Stil der Graphic Novel dem Roman zusätzlich eine verstörende Faszination verleihen.

Die Veröffentlichung des Werks wurde gefördert durch eine Verlagsprämie des Freistaats Bayern.

Der Autor:

Stefan Dressler, geb. 1980, studierte Germanistik und Anglistik in Regensburg. Bereits während des Studiums veröffentlichte er Gedichte und Kurzprosa und war Mitherausgeber von zwei Lyrik- Anthologien. Er arbeitete als Straßenschauspieler und inszenierte den Kurzfilm „Probefahrt“ (2004), in dem er auch die Hauptrolle spielte. Zahlreichen Songtexten für verschiedene Künstler und Bands folgte 2019 die Novelle „Das Fest der unschuldigen Kinder“, die im Hirschkäfer-Verlag erschien und von Stephan Zinner als Hörbuch eingelesen wurde. Dressler ist hauptberuflich in der Erwachsenenbildung tätig und lebt mit seiner Familie in Dießen am Ammersee.

(Foto: Sigrid Wagner)

Buchcover:

© Hirschkäfer Verlag

Pressestimmen

Zu „Das Fest der unschuldigen Kinder“:

„Es gibt Bücher, die mag man von der ersten Berührung an. »Das Fest der unschuldigen Kinder« des gebürtigen Regensburgers Stefan Dressler ist so eins. Das Schriftbild, die unterschiedlichen Farben des Schriftsatzes, die verschnörkelten Seitenzahlen, die Illustrationen von Florian Scherzer, der mit seinem Roman »Neubayern« ebenso wie jetzt Dressler mit seiner Novelle im Hirschkäfer Verlag debütierte – alles passt zusammen.“

Mittelbayerische Zeitung

„Packender Horrorthriller, der auch hohen literarischen Qualitätskriterien standhält.“

 Süddeutsche Zeitung

 Zu „Die Nachgeherin“:

„Viel mehr als ein Krimi….packend erzählt“

Süddeutsche Zeitung

Der Krimi fasziniert durch fantastisch-bildreiche, mit Mundart gewürzte Sprache … Die stimmungsvollen, düsteren schwarz-roten Illustrationen von Florian Scherzer verstärken die unheimliche Atmosphäre erheblich. Freunde mystischer Gruselkrimis werden an dem Buch ihre helle (oder finstere) Freude haben“

 Bayern im Buch

„In Stefan Dresslers Roman versteckt sich auch eine große Liebesgeschichte.“

Ammersee Kurier