Michael Knabe machte zwischen 1985 und 1992 Station in Weilheim, bevor ihn Studium und Beruf weiter führten, u.a. nach Regensburg, Glasgow und Bad Homburg. Er lebt mit Frau und Kind bei Freiburg, wo er als Psychotherapeut arbeitet. Die ersten Entwürfe zu seinem aktuellen Abenteuerroman »Rond« stammen dagegen noch aus dem Veilchenweg.
Mit Deutschlehrer Thomas Schröer hatte Michael Knabe das große Los gezogen. Der verhalf ihm zu einem Schreibseminar bei Walter Kempowski und brachte ihn in der Jury des Weilheimer Literaturpreises unter, die innerhalb kurzer Zeit einen ganzen Schrank voller Bücher durchzulesen hatte. Die geheimnisvollen Welten im Fantasyregal seines Sohns übten freilich einen ebenso großen Sog aus.
Obwohl Michael Knabe am Ende des Leistungskurses Deutsch große Teile von »Faust I« auswendig rezitieren konnte, ging er letztlich an die Phantastik verloren.
In seinen Büchern finden sich dennoch keine Zauberer, Elfen oder magischen Ringe. Stattdessen erzählt er von Gier und Verrat, dem großen Spiel um die Macht und dem Preis, den das Volk für die mörderischen Wetten der Usurpatoren und Ungewählten zahlt.
2019 erschien sein Roman »Shevon«, der erste Band der Chroniken um den Flüchtling Shevon al Yontar. »Ishabel« und »Rond« folgten, im Herbst wird mit »Timyian« der vierte Band der Flüchtlings-Chroniken erscheinen.
Michael Knabe liest aus »Rond«, dem dritten Band der Reihe.
Ein geheimnisvoller Besucher besucht den verurteilten Mörder Rond im Kerker und macht ihm ein Angebot: wenn er im Königreich Falun gefangene Frauen und Kinder befreit, erlangt nicht nur er, sondern auch seine ebenfalls für schuldig erklärte Schwester die Freiheit. Die Befreiungsaktion entpuppt sich als lebensgefährliche Flucht mit geringer Aussicht, lebend zurückzukehren. Rond muss erkennen, dass er nur eine Figur auf dem Spielbrett der Macht darstellt und selbst dafür sorgen muss, nicht vom Brett gefegt zu werden.