Hans Schütz

DER GUTE MENSCH VON AUSCHWITZ?
Meine Begegnungen mit dem KZ-Arzt Dr. Hans Münch
Der Peitinger Kreisrat Hans Schütz hat ein weiteres Buch veröffentlicht. Es geht dabei um einen der Ärzte, die im Konzentrationslager Auschwitz menschenverachtende medizinische Forschung an Lagerinsassen durchgeführt haben. Einen dieser Ärzte kannte der Autor persönlich, ohne zunächst von dessen furchtbarer Vergangenheit zu wissen.

Zum Inhalt:
Über viele Jahrzehnte war der Montag für Abonnenten „der Spiegeltag“. So auch am 28. September 1989 für den Buchautor. Doch diesmal fällt Hans Schütz beim Durchblättern des Magazins fast vom Stuhl! Auf einem Bild in einem Artikel über einen KZ-Arzt, der in Auschwitz tätig gewesen war und dort menschenverachtende medizinische Versuche an Häftlingen durchgeführt hatte, erkennt er einen alten Bekannten wieder. Begleitet von Erinnerungen an wunderschöne Ferienerlebnisse beginnt unser Autor zu recherchieren. Immer mehr Fragen stellen sich und mehr und mehr nehmen die Verwirrungen zu.

Dieses Buch ist aus einer ganz besonderen persönlichen Betroffenheit entstanden. Der Autor war als junger Student in den 1970er-Jahren mehrfach bei Dr. Hans Münch in dessen griechischem Ferienhaus zu Gast, da er mit einem seiner Söhne befreundet war. Von der Vergangenheit Münchs als KZ-Arzt in Auschwitz wusste er damals allerdings nichts. Bis heute beschäftigt den Autor der Zwiespalt zwischen sehr positiven Erinnerungen an Dr. Münch und den Ferienaufenthalten bei ihm im griechischen Fischerdörfchen Afissos, und der Tatsache, dass es sich bei ihm um einen der menschenverachtenden Täter im Konzentrationslager Auschwitz handelte.

So entstand dieses im doppelten Wortsinn aufschlussreiche und aufregende Buchprojekt, eine literarisch-dokumentarische Auseinandersetzung über NS-Verbrechen, Schuld, Sühne, und die Aufarbeitungsdebatte der Nachkriegszeit.

Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Gerhard Kral:
„Es ist ein außerordentlicher Glücksfall, dass Hans Schütz authentisch die Lebenswelt des Hans Wilhelm Münch über viele Jahre miterlebte und in einer rundum gelungenen biografischen Dokumentation die besondere Form der „Bewältigung“ der Vergangenheit und die unbeschädigte Fortsetzung der beruflichen Karriere in der freien Gesellschaft der Grund- und Menschenrechte erschließt. Die Darstellung besticht vor allem durch die gelungene Verquickung von privatem Erlebnis und historisch-soziologischer Analyse. Der permanente Wechsel von persönlichen Begegnungen seit 1971 und dem Kenntnisgewinn aus Medien und literarischen Recherchen gibt der Studie ein besonderes stilistisches Gepräge.“

Kurzvita:
Hans Schütz, geboren 1951 in Lechbruck, arbeitet bis 2016 als Mittelschullehrer und Umweltfachberater. Für sein langjähriges Ehrenamtliches Engagement wurde er unter anderem mit dem Umweltpreis des Landkreises Weilheim-Schongau ausgezeichnet. Seit mehr als 18 Jahren ist er im Kreistag tägig und überrascht immer wieder mit diversen Veröffentlichungen im Bereich Lyrik, Prosa und Autobiographisches.